Sie fühlten sich leer, als hätte jemand alle Gedanken und alle Gefühle aus ihnen herausgesaugt. Nein, nicht gesaugt, gerissen. Langsam setzte der Schmerz ein. Sie sahen einander in die Augen, suchten in den Blicken der anderen nach Antworten, nach Trost oder einfach nach einem Funken Hoffnung. Doch da war keiner. Sie hatten zusammen geschwitzt, geschrien, gelacht und gelitten. Jetzt gab es nichts mehr zu sagen. Das Schweigen hing schwer in der Luft. Ja, das Spiel war verloren. Einer von ihnen raffte kurz die Schultern, schob sich an den anderen vorbei und schaltete den Fernseher aus. Vorbei. Was läuft sonst noch?
Schlagwort: Schmerz
Der junge Arzt, ich schätzte ihn auf Anfang oder Mitte 30, sah erst mich an, dann die Akte in seiner Hand, daraufhin wieder mich und schließlich erneut die Akte. Die Reaktion überraschte mich nicht. Manchmal machte ich mir einen Spaß daraus, neue Ärzte aus der Fassung zu bringen, aber heute war mir nicht danach. Mein Kopf hämmerte. „Ich brauche etwas gegen Kopfschmerzen“ erklärte ich ganz sachlich. Freilich brachte ihn das auch aus dem Konzept. Niemand würde je vermuten, dass ich wegen meines Kopfes in einer Arztpraxis war. Mein Kopf sah völlig normal aus. Er war nicht grün oder hatte scharfe Krallen.
Er war so unglaublich tapfer. Obwohl er sicher große Schmerzen hatte, gab er keinen Laut von sich. Seine Augen hatten denselben lieben Ausdruck wie immer. „Er braucht Hilfe!“ Meine Stimme war ganz leise, ich fand es nicht richtig, laut zu sein. Laut wurde ich nur, wenn ich sauer war und ich war nicht sauer. Ich war traurig. Mit einer Hand strich ich ihm über den Kopf. „Du musst jetzt stillhalten“ flüsterte ich ihm zu. Die Nadel war klein, trotzdem schluckte ich bei ihrem Anblick. Meine Mutter lächelte mich an: „Keine Sorge!“ Dann nähte sie die Wunde an Teddys Arm zu.
„Ah!“ Der Schrei hallte durch das Treppenhaus. Das volle Gewicht des Sofas zog nun an meinen Armen und zwang mich dazu, es los zu lassen. Das teure Möbelstück krachte dumpf auf die Treppenstufen. „Was ist passiert?“ brüllte Tim von unten, in seiner Stimme die Besorgnis um sein geliebtes Sofa. „Ich habe mir den Rücken verrenkt!“ jammerte Mark und lehnte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Wand. Er warf mir einen hilfesuchenden Blick zu. Ich öffnete den Mund, als sich plötzlich die Perspektive änderte. Ich stand jetzt an Marks Position und spürte einen brutalen Schmerz im Rücken. Schreiend wachte ich auf.