Wir hatten das Ganze nicht wirklich gut durchdacht. Andererseits waren wir auch erst neun Jahre alt. Was konnte man da erwarten? Wir hatten die Idee, einen Dinosaurier zu finden. Keinen lebenden, denn wir wussten natürlich, dass die ausgestorben waren. Unser Ziel war es, dass Skelett eines Dinosauriers auszugraben, um reich und berühmt zu werden, auch wenn keiner von uns wusste, von wem wir Geld dafür bekommen würden. Wir hatten alle eigene Schaufeln dabei, außer Bastian. Er hatte aus der Garage seiner Eltern eine Axt mitgebracht. Das würde Ärger geben. Zum Glück regnete es. Man konnte im Regen kein Skelett suchen.
Schlagwort: Kinder
Jede Nacht schicke ich meine 100 Söhne aus, den Menschen das Fürchten zu lehren, sie an fremde Orte zu entführen, ihnen das Paradies zu zeigen, sie zu erinnern und ihnen einen Spiegel vorzuhalten. Ich bin der Schlaf und meine Söhne sind die Träume. Sie erscheinen den Menschen als Monster oder als geliebte Menschen, als bekannte Gesichter oder seltsame Fremde. Mal sind sie Tiere, mal Menschen, mal eine Mischung aus beidem. Sie können fliegen, unter Wasser atmen, rennen, springen und fallen. Sie sind frei oder gefangen, verhüllt oder nackt. Sie sind alles und nichts und keiner kennt ihre Namen. Sie sind unendlich.
Sie waren in der Nacht gekommen. Einige der Erwachsenen hatten Geräusche gehört, aber sich nicht viel dabei gedacht. Niemand hatte nachgesehen. Für die Kinder war der Anblick dieser riesigen Holzbalken, die wild durcheinander auf dem leerem Grundstück lagen, atemberaubend. Sie verstanden nicht alles, was die Erwachsenen sagten, aber offenbar hatten fremde Menschen dieses Holz einfach abgeladen und waren dann verschwunden. Einige der Kinder waren etwas ängstlich, aber die meisten spürten große Begeisterung. Sie hatten plötzlich ihren eigenen Spielplatz. Sie konnten klettern, balancieren, drunter und drüber kriechen. Der fremde Geruch des Holzes störte sie nicht. Dann wurde das erste Kind krank.