Wie an jedem Tag um diese Zeit saß Kerstin an dem kleinen Springbrunnen und zeichnete. Während sie den Bleistift über das Papier bewegte, entstanden in ihrem Kopf unzählige Bilder. Bilder von Fallschirmen am Himmel, die ein buntes Mosaik bildeten, von Blüten, die im Wind tanzten, von Wellen, die Treibholz mit sich trugen. Sie zeichnete immer schneller, der Bleistift kratzte laut auf dem Papier. Einige Passanten wollten einen Blick auf ihr Kunstwerk erhaschen, aber sie wusste das zu verhindern. Niemand sollte wissen, dass die Bilder in ihrem Kopf nur in ihrem Kopf blieben. Sie zeichnete nie etwas anderes als weinende Gesichter.