Nicht ein bisschen weniger als oder knapp über, sondern genau 100 Wörter hat ein Drabble. Die Überschrift wird dabei nicht mitgezählt. Auch nicht ausgeschriebene Zahlen gelten nicht als Wort. Bei einer so geringen Wortzahl beginnen Drabbles verständlicherweise nicht mit einer langen Einleitung, sondern mehr oder weniger „mittendrin“. Sie können ein abgeschlossenes oder offenes Ende haben. Eine überraschende Wendung am Schluss ist natürlich immer willkommen, aber auch kein Muss.
Drabbles sind pointierte Geschichten, ein bisschen vergleichbar mit Witzen, nur dass sie nicht witzig sein müssen. Sie können von allem handeln, reine Fiktion erzählen oder persönliche Erfahrungen beschreiben.
Ihren Ursprung haben Drabbles in einem Sketch der britischen Comedytruppe Monty Python. Dort nannte sich die Idee „Drabbles – A Word Game for 2 to 4 Players“.
Wie schreibt man ein Drabble?
Man überlegt sich zunächst ein Thema. Verbrechen, Liebe, Geister, Tiere, Shopping – ganz egal. Dann sucht man nach einem Weg, schnell in die Handlung einzusteigen. Das funktioniert ganz gut, wenn man sich nicht auf die Vorgeschichte konzentriert und die handelnden Personen nicht gedanklich mit einem ausführlichen Lebenslauf ausstattet. Das macht ja auch den Reiz von Drabbles aus: man ist nur ganz kurz dabei, viele wesentliche Dinge erfährt man nie. Sie bleiben komplett der Fantasie der Leser überlassen.
Der Mittelteil bringt die Handlung voran und bietet Raum für Um- und Beschreibungen verschiedenster Art. Hier werden die meisten der 100 Wörter verbraucht. Der Schluss kann durchaus auch nur aus einem Satz bestehen, der das Drabble mit einem BANG! beendet, eine Auslösung präsentiert, ein neues Kapitel aufschlägt, das aber bewusst nie geschrieben wird, oder die Ministory einfach ganz ruhig ausklingen lässt.