Rechtschreibung und Grammatik sind in Ordnung, das kann ich ihm aber nicht sagen. Es würde viel zu gönnerhaft klingen. Ich muss etwas Nettes über die Handlung äußern, irgendwas. Im Kopf gehe ich nochmal alles durch. Seine Geschichte beginnt mit einem alten Mann, der vergisst, seine Brille zum Pilze sammeln mit zu nehmen und daher versehentlich zu giftigen Pilzen greift. Soweit so gut, nur etwas erstaunlich, dass er ohne Brille keine Pilze unterscheiden, aber sicher durch den Wald laufen und wieder nach Hause fahren kann, wo er dann die giftigen Pilze zubereitet, statt dort endlich seine Brille aufzusetzen … irgendwas Positives. Irgendwas.
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Ich war im Tunnel. Meine Finger flogen ungebremst über die Tastatur, das rhythmische Klicken erfüllte mein Arbeitszimmer. Die Buchstaben tanzten vor meinen Augen, ich musste sie nicht sehen, ich hatte die ganze Geschichte im Kopf. Wie aus der Ferne nahm ich eine Stimme wahr. Langsam drang sie zu mir durch: „Kommen Roboter vor?“ Meine Finger erlahmten. „Was?“ fragte ich meinen Sohn verwirrt. „Kommen in deinem neuen Buch Roboter vor?“ wiederholte er. „Nein. Es geht um einen Arzt, der …“ Ich blickte in die Augen des Vierjährigen. „Es geht um einen Alienkönig, der Planeten in die Luft jagt!“ Mein schärfster Kritiker war überzeugt.